Weltfrauenfrauenkonferenz in New York, Bericht von Sandra Becker

Geschrieben von Susanna Künzl am 28. 03. 2017

Sandra Becker, webgrrls.de-Vorstandsfrau, nahm im März 2017 an der Weltfrauenkonferenz in New York teil: Nachfolgend hat sie einen Bericht über die Themen in unserer sich rasant ändernden Welt verfasst: Danke an Sandra für das Engagement und die Zusammenfassung!

 Weltfrauenkonferenz in New York, Bericht von Sandra Becker

„Women and Girls´s Economic Empowerment in the changing world of Work“

Die Weltfrauenkonferenz stand dieses Jahr unter dem Moto der ökonomischen Verbesserung für Frauen in einer sich verändernden Arbeitswelt. Es war die 61igste Konferenz über den Stand der Frauen der Vereinten Nationen und die 45igste Konferenz der NGO´s (Nichtregierungsorganisationen) über den „Status Of Women“. Für die webgrrls war ich eine Woche dabei.

Der Chair H. E. Mr. Antonio de Aguiar Patriota aus Brasilien erklärte die Vision:

„Vision in which every country enjoys sustained, inclusive and sustainable economic growth and decent work for all. Women’s economic empowerment is the prerequisit to realize that vision.“

weitere Infos auf Link 

 Video message from H.E. Mr. Antonio de Aguiar Patriota (Brazil), Chair of the 61st session of the Commission on the Status of Women. - See more  

Das Empowerment von Frauen steht in direktem Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Entwicklung der Nationen. Besonders beeindruckend war ein Vortrag der Regierung der Dominikanischen Republik, die in Frauenunternehmen mit zahlreichen Mikrokrediten investiert hat. Zudem hat der Staat Leistungen der von Frauen geführten Unternehmen eingekauft und das Land hatte einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung.

Da die Bevölkerung aus mehr Frauen als Männern besteht spiegelt sich das ebenfalls in der Regierung wider. Die mehrheitlich aus Frauen bestehende Regierung folgte internationalen Empfehlungen um die Krise zu bewältigen. Da Frauen Familien unterhalten sorgen sie dafür, dass alle ausreichend versorgt sind. Auch die Männer verdienen nun besser und der wirtschaftliche Aufschwung wurde gefeiert.

Die Regierungsdelegationen verhandelten im Gebäude der Vereinten Nationen. Natürlich stellten die Länder zum großen Teil die Entwicklungen im eigenen Land positiv dar. Aber auch die NGO´s hatten ihre insgesamt 8900 Vertretungen. Parallel zu den UN-Veranstaltungen fanden unzählige Side-Events statt. Die Veranstaltungen der UN änderten sich oft, wodurch vieles unübersichtlich erschien. Auch hatten NGO-Vertreterinnen und Vertreter nur begrenzten Zugang zu Veranstaltungen im UN-Gebäude und mussten sich extrem langwierigen Sicherheitskontrollen unterziehen sodass sie vielfach nicht an den offiziellem Konferenzprogramm teilnehmen konnten. Viele Veranstaltungen wurden aufgezeichnet und finden sich zusammen mit interessanten Infos auf:

http://www.unwomen.org/en/news/in-focus/csw

Für Deutschland war eine Regierungsdelegation sowie eine über den deutschen Frauenrat organisierte Nichtregierungsdelegation vor Ort. Allerdings waren wir nicht immer gemeinsam unterwegs, da die Koordination schwierig war. Auch waren die Mitglieder beider Delegationen zu verschiedenen Zeiten in New York. In Deutschland liefen parallel die Vorbereitungen des Equal Pay Day´s auf Hochtouren. Interessant war, dass es diesen in vielen Ländern gibt und gemeinsam weltweit für die Verbesserung der Situation von Frauen gearbeitet wird. Deutlich wurde, dass es schneller gehen muss, dass der globale Druck wächst und insbesondere kleine Länder und einzelne Gründerinnen beeindruckende Wege einschlagen, von denen wir viel lernen können.

Die Veränderung der Arbeit war immer wieder Thema der verschiedenen Arbeitsgruppen, zu denen sich NGO-Vertreterinnen zusammen schlossen. Am Dienstag war das UN-Gebäude sowie sämtliche öffentlichen Institutionen aufgrund eines Sturms geschlossen. In Hotelräumen fanden dennoch Side-Events statt. Es ging um Gewalt gegen Frauen, um Leihmütter, um Versklavung. Die Rechte der Frauen werden weltweit mit Füssen getreten.

Besonders Journalistinnen, die darüber berichten, werden bedroht. Viele stehen unter Polizeischutz. Es fehlt dadurch an Berichterstattung und Umsetzung der jeweils geltenden Gesetze. Ein Film zeigte die Situationen von Frauen in Kriegsgebieten. Sie werden missbraucht und umgebracht. Für die Dokumentation dieser Ausbeute riskierten Journalistinnen ihr Leben.

Eine andere Gruppe präsentierte das Thema Kooperation und Kollaboration. Es bringe nichts, sich zu ärgern, sondern Veränderungen müssen angestossen werden. Diesen Unternehmerinnen dauert das politische Handeln zu lange. Sie wurden selbst tätig und gründeten in Kalifornien aus Problembereichen ihre Unternehmen, um ihre Familien zu ernähren aber auch ganze Dörfer in Afrika zu finanzieren. Die Sprecherin war bereits Großmutter mit nur 32 Jahren und stellte ihr Buch vor mit 50 Biografien starker Frauen, die unglaubliches bewältigt haben und jetzt erfolgreich ihre Unternehmen führen. Frauen sollen sich stärker gegenseitig stützen und voran bringen. Veränderung müsse gelebt werden.
Mehr Infos

Den Frauen wird Geld geklaut, regelmässig und weltweit. Global sind es enorme Summen, die den Frauen weg genommen werden.
Auf dieser Seite von UN-Women gibt es weitere Infos

Es ist dringend nötig, diese Situation zu verändern. Beim „Consultation Day“ der NGO’s sangen alle zusammen mit der Musikerin LeeOlive Tucker, der „Harlem Diva“:

„Gonna keep on moving forward
Never turning back, never turning back
Standing’ up for women and girls
Never turning back, never turning back
Bringing light to all the nations
Never turning back, never turning back
Gong work for women’s freedom
Never turning back, never turning back
Gonna keep on loving boldly
Never turning back, never turning back"

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